Path: senator-bedfellow.mit.edu!bloom-beacon.mit.edu!npeer.de.kpn-eurorings.net!news-kar1.dfn.de!news-ham1.dfn.de!news.uni-hamburg.de!not-for-mail From: dantefaq@dante.de (DE-TeX-FAQ-Maintainer) Newsgroups: de.comp.text.tex,de.answers,news.answers Subject: TeX, LaTeX, DANTE e.V.: FAQ - Fragen und Antworten (Part 9 of 11) Supersedes: Followup-To: de.comp.text.tex Date: 19 Sep 2003 14:43:18 +0200 Organization: DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V. Lines: 629 Approved: news-answers-request@MIT.EDU Distribution: world Expires: 03 Nov 2003 13:43:13 MET Message-ID: References: Reply-To: dantefaq@dante.de (DE-TeX-FAQ-Maintainer) NNTP-Posting-Host: sun.dante.de Mime-Version: 1.0 Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1 Content-Transfer-Encoding: 8bit X-Trace: rzsun03.rrz.uni-hamburg.de 1063975398 893 134.100.9.52 (19 Sep 2003 12:43:18 GMT) X-Complaints-To: usenet@news.uni-hamburg.de NNTP-Posting-Date: 19 Sep 2003 12:43:18 GMT Summary: This posting contains a list of Frequently Asked Questions (and their answers) about the typesetting system TeX and about DANTE e.V., the german-speaking TeX users group. It is in German and uses the ISO Latin-1 character set. Keywords: FAQ TYPESETTING TeX USERGROUP DANTE Xref: senator-bedfellow.mit.edu de.comp.text.tex:117406 de.answers:9383 news.answers:258272 Posted-By: auto-faq 3.3 (Perl 5.008) Archive-name: de-tex-faq/part9 Posting-Frequency: monthly Copyright-Notice: siehe Abschnitt 1.1/see Section 1.1 URL: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/ --- DE-TeX-FAQ Beginn Teil 9 --- Fragen und Antworten (FAQ) �ber das Textsatzsystem TeX und DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V. Bernd Raichle, Rolf Niepraschk und Thomas Hafner Version 72 vom September 2003 ------------------------------------------------------------------------ 9 METAFONT und Schriften 9.1 METAFONT und METAFONT-Hilfsprogramme 9.1.1 Was ist ein Meta-Font? Um die einzelnen Zeichen einer Schrift, eines Font, auf Papier zu bringen, mu� man wissen, an welchen Stellen das Papier mit Druckerfarbe geschw�rzt werden soll und an welchen nicht. Diese Information kann auf verschiedene Arten repr�sentiert werden: Die einfachste Form ist die `Bitmap' bzw. `Pixelmap', d.h. jedes Zeichen wird gerastert und f�r jeden einzelnen Punkt im Raster (= Pixel) wird abgespeichert, ob diese Stelle geschw�rzt werden soll. Eine Bitmap-Repr�sentation hat jedoch den Nachteil, da� man diese nicht ohne weiteres vergr��ern, verkleinern oder die Rasterung an eine andere Aufl�sung eines Ausgabeger�ts anpassen kann, da man in den meisten F�llen unerw�nschte Seiteneffekte bekommt (Stufen, Moir�-Effekte, d�nnere Linien verschwinden bei Verkleinerung, als regelm��ige oder unregelm��ige Muster sichtbare Rasterung u.�.). Man verwendet zur Beschreibung der Ausma�e und der Form eines Zeichens daher besser eine rasterungs-, also aufl�sungsunabh�ngige Repr�sentation. Dazu gibt es nun mehrere Verfahren: In METAFONT legt man Linienz�ge durch Punkte und durch diese Punkte festgelegte Spline-Kurven fest und zieht diese mit einem vorher definierten `Pinsel' nach. Durch die Form und die Lage des verwendeten Pinsels k�nnen mit denselben Kurven sehr unterschiedliche Zeichenformen erzeugt werden. Nachdem das Zeichen aus einzelnen Kurvenz�gen definiert und mit unterschiedlichen Pinseln gezeichnet wurde, rastert METAFONT die dadurch eingef�rbten Fl�chenteile und erzeugt daraus einen Font in Form einer Bitmap. Da METAFONT zur Programmierung einer solchen Font-Beschreibung eine Programmiersprache definiert, kann ein Font-Designer einer Font-Beschreibung beliebig viele Parameter mitgeben, die die Form und Ausma�e der einzelnen Zeichen der erzeugten Schrift in unterschiedlichen Richtungen ver�ndern. Wegen dieser M�glichkeit, aus einer einzigen Beschreibung durch Wahl verschiedener Parameter viele verschiedene Schriften erzeugen zu k�nnen, nennt man diese Font-Beschreibungen auch `Meta-Font'. Man kann also durch Wahl der in einem Meta-Font definierten Parameter unterschiedliche Fonts in verschiedenen Gr��en erzeugen. Durch Angabe der gew�nschten Aufl�sung und weiterer Parameter des Ausgabeger�ts kann wiederum f�r einen solchen Font eine optimal an das jeweilige Ausgabeger�t angepa�te Bitmap-Wiedergabe dieses Fonts erzeugt werden. Neben dieser von METAFONT verwendeten Beschreibung eines Fonts in Form von mit Pinseln gezeichneten Spline-Kurven kann man die Form eines Zeichens auch durch die Angabe des Umrisses der zu schw�rzenden Fl�che beschreiben. Auch hier werden wiederum Spline-Kurven zur Beschreibung der Umrisse eines Zeichens verwendet. Diese Beschreibung in Form eines sogenannten `Outline' wird beispielsweise in PostScript-Schriften verwendet. 9.1.2 Was sind tfm-, pl-, gf-, pk-, pxl-Dateien? Neben dem Aussehen der einzelnen Zeichen in einem Font werden noch weitere Informationen �ber jedes einzelne Zeichen und �ber schrift-globale Parameter ben�tigt: Von jedem Zeichen mu� TeX die Ausma�e in Form von Breite, H�he und Tiefe in Bezug zur Grundlinie wissen. Zu bildende Ligaturen (z.B. f+f => ff), das Kerning zwischen zwei Zeichen (z.B. Unterschneidung bei `Ta') und beispielsweise der zu verwendende Wortabstand sind weitere Informationen, die �ber einen Font abgelegt sein m�ssen, da sie von TeX ben�tigt werden. Diese Informationen liest TeX aus der `TeX Font Metric' oder kurz tfm-Datei. Die Programme `pltotf' und `tftopl' wandeln die Informationen in einer tfm-Datei in eine lesbare Form, die `Property List' oder kurz pl-Datei um. In den gf- (Generic Font), pxl- (Pixel) und pk- (Packed Pixel) Dateien sind die Bitmap-Repr�sentationen jedes Zeichens einer Schrift abgelegt. Da pk- und pxl-Dateien genau dieselben Informationen enthalten, die pxl-Dateien jedoch mehr Platz ben�tigen, werden diese heutzutage nicht mehr verwendet und unterst�tzt. Mit den Programmen `gftopk' und `pktogf' k�nnen die Bitmap-Repr�sentationen ineinander umgewandelt werden. Da gf-Dateien in der Lage sind, in einer Bitmap neben den einzelnen Pixeln noch weitere Informationen zu enthalten (z.B. `special'-Anweisungen), k�nnen bei dieser Umwandlung Informationen verloren gehen. Da jedoch nur sehr wenige Programme und Ger�tetreiber diese zus�tzlichen Informationen verwenden und die pk-Darstellung viel kompakter ist, sind gf-Dateien normalerweise nur f�r METAFONT wichtig. METAFONT erzeugt aus einer mf-Source eine tfm-Datei mit der aufl�sungs_un_abh�ngigen `TeX Font Metric' und eine aufl�sungsabh�ngige gf-Datei. Aus der gf-Datei wird �blicherweise mit `gftopk' eine pk-Datei erzeugt. TeX verwendet nur die Informationen in der tfm-Datei, die Bitmap in der gf- bzw. der pk-Datei wird von TeX _nicht_ gelesen. Ein Ger�tetreiber, der eine dvi-Datei druckt oder darstellt, verwendet die pk-Dateien und in einigen F�llen auch die tfm-Datei. 9.1.3 Was sind virtuelle Fonts, was vpl-, vf-Dateien? Ein virtueller Font ist, wie der Name schon sagt, eine Schrift, die keine real (in Form einer Bitmap) existierenden Zeichen enth�lt. Stattdessen wird in einem virtuellen Font auf andere Schriften und die dort enthaltene Zeichen verwiesen. Durch diesen `Trick' kann man beispielsweise die Kodierung der Zeichen in einer Schrift umdefinieren oder eine Schrift aus Zeichen mehrerer Schriften zusammensetzen, um so z.B. einzelne Zeichen durch andere zu ersetzen. Dar�ber hinaus kann man in virtuellen Fonts auch einzelne Zeichen aus mehreren Zeichen zusammensetzen, indem man beispielsweise fertig akzentuierte Zeichen aus dem entsprechenden Akzent- und Basiszeichen bildet. Eine weitere Anwendung f�r virtuelle Fonts ist die Verwendung einer Ersatzschrift f�r eine nicht verf�gbare Schrift, die dieser m�glichst nahekommt und dieselben TeX-Font-Metric-Informationen besitzt. Eine vf-Datei enth�lt die Definition eines solchen virtuellen Fonts in bin�rer, sehr kompakter Form. Dieser vf-Datei mu� eine tfm-Datei zugeordnet sein, in der TeX die `TeX Font Metric' f�r diese Schrift finden kann. Eine vpl-Datei ist eine f�r den Menschen lesbare Darstellung der vf- und tfm-Datei in Form von `Property Lists'. Mit dem Programm `vptovf' kann aus einer vpl-Datei eine vf- und die zugeh�rige tfm-Datei erzeugt werden, mit `vftovp' bekommt man aus diesen beiden Dateien wieder die vpl-Datei. TeX `wei�' nichts von virtuellen Fonts. TeX liest keine vf-Dateien, sondern ben�tigt nur die zugeh�rige tfm-Datei, aus der nicht ersichtlich ist, ob dies ein `realer' oder ein virtueller Font ist. vf-Dateien werden nur von den Ger�tetreibern verwendet. F�r Treiber, die (noch) keine virtuellen Fonts unterst�tzen, kann das Programm `dvicopy' verwendet werden, um eine dvi-Datei in eine dvi-Datei umzuwandeln, in der alle virtuellen Fonts `aufgel�st' worden sind, also nur noch `reale' Fonts verwendet werden. Achtung: Die meisten verf�gbaren virtuellen Fonts sind unabh�ngig vom Ausgabeger�t, sie k�nnen jedoch auch abh�ngig vom Ausgabeger�t sein! 9.1.4 Was ist METAPOST? METAPOST ist ein aus METAFONT abgeleitetes Programm zum Erstellen von PostScript-Zeichnungen, das von John Hobby, einem ehemaligen Mitarbeiter von Donald E. Knuth, entwickelt wurde. Die METAPOST-Sprache ist sehr eng verwandt mit METAFONT, unterst�tzt aber einige zus�tzliche Features, wie beispielsweise das Beschriften von Abbildungen in TeX �ber einen Pr�prozessor (dies setzt den dvi-Treiber `dvips' voraus). Um eine Zeichnung zu erstellen, muss man ein METAPOST-Programm schreiben und compilieren. Diese Arbeitsweise �hnelt METAFONT, ist somit eben ganz anders als die sonst gewohnten Grafik-/Malprogramme. METAPOST ist daf�r aber gut f�r berechnete Zeichnungen geeignet oder zum Plotten von Funktionen oder Datenwerten. Knuth benutzt es selbst f�r Zeichnungen in seinen B�chern. Das Programm ist erst seit Anfang 1995 frei erh�ltlich, vorher nur nach Abschlu� eines `non-disclosure agreement'. Implementierungen von METAPOST existieren mittlerweile f�r sehr viele Plattformen: * Web2c: CTAN: systems/web2c/ Web2c enth�lt ab Version 7.0 METAPOST-Sources, wobei Web2c mittlerweile neben Unix auch Amiga, OS/2 und Windows 95/98/NT und BeOS unterst�tzt. * teTeX: CTAN: systems/unix/teTeX/ Ab teTeX Version 0.4 ist METAPOST enthalten. * Amiga: CTAN: systems/amiga/amiweb2c/ (Andreas Scherer) Siehe auch Web2c. * OS2: Siehe Web2c. * Windows 95/NT: Siehe Web2c. * DOS: CTAN: systems/msdos/metapost/ (Piet van Oostrum) pa�t zu emTeX CTAN: systems/msdos/dostp22/ (Peter Breitenlohner) integriert in PubliC-(e-)TeX/MF/MP, TDS-kompatibel * MacOS: CTAN: nonfree/systems/mac/cmactex/ (Tom Kiffe) Seit M�rz 2000 ist f�r METAPOST auch der graphische Editor `Metagraf' �ffentlich verf�gbar, der gerade entwickelt wird. Er ist in Java geschrieben und somit auf vielen Betriebssystem lauff�hig. METAPOST: http://cm.bell-labs.com/who/hobby/MetaPost.html CTAN: graphics/metapost/ Peter Wilson: Some CTAN: info/metafp.pdf Experiences...: CTAN: info/metafp.ps Hans Hagen: http://www.pragma-ade.com/pragma-ade/general/manuals/beta/metafun-p.pdf metafun: Denis Roegel: The metaobj tutorial and http://www.loria.fr/~roegel/TeX/momanual.pdf reference manual: METAOBJ: CTAN: graphics/metapost/contrib/macros/metaobj/ Metagraf: http://w3.mecanica.upm.es/metapost/metagraf.html 9.1.5 Was ist MFT? `mft' ist ein Programm, das aus METAFONT-Quellcode eine TeX-Datei erzeugt, mit der dieser Quellcode sch�n formatiert erscheint. Damit es wirklich sch�n aussieht, sind zus�tzliche Kommentare im Quellcode notwendig. Nur sehr wenige Autoren von METAFONT verwenden `mft'. 9.1.6 Beim �bersetzen einer mf-Datei erhalte ich immer eine gf-Datei mit Endung `.2602gf' (bzw. `.260' bei Filesystemen, die nur drei Zeichen als Datei-Extension zulassen). Wieso? Zur Erzeugung einer Schrift f�r ein bestimmtes Ausgabeger�t ben�tigt METAFONT eine Beschreibung in Form einer `Mode Definition' (kurz: `mode_def'), in der u.a. die Aufl�sung des Ausgabeger�ts festgelegt wird. METAFONT wird meist mit mf \mode:=; mag:=; input aufgerufen (unter Unix Quote-Zeichen ' um die Argumente im METAFONT-Aufruf nicht vergessen!), wobei mit der Namen einer solchen `mode_def' anzugeben ist. Wird kein `mode' angegeben oder ist unbekannt, verwendet METAFONT den Proof-Mode, der einen Korrekturabzug der Schrift erstellt. Damit die Zeichen in diesem Korrekturabzug gro� genug sind, verwendet METAFONT dazu die Aufl�sung 2602dpi (= `dots per inch'). Falls dies nicht erw�nscht war, sollte man �berpr�fen, ob der `mode' korrekt gesetzt wurde, ob beispielsweise korrekt angegeben wurde (Schreibfehler!) und ob bei der Erstellung der base-Datei (`Dumpen' der Datei ``plain.mf'') mit `mode_def' definiert wurde. 9.1.7 Wozu ben�tige ich f�r jeden Druckertyp eine andere Anpassung in Form einer `mode_def'? Wo finde ich f�r den Drucker XYZ eine solche Anpassung? Jedes Ausgabeger�t hat unterschiedliche Charakteristiken. Zum einen unterscheiden sie sich in der Aufl�sung, zum anderen beispielsweise auch in der Gr��e eines gezeichneten Pixels. So wird bei einem Tintenstrahldrucker im Vergleich zu einem Laserdrucker in den meisten F�llen ein einzelner Punkt etwas gr��er ausfallen. Sehr gro�e Unterschiede treten prinzipbedingt beim Vergleich von sogenannten `schwarz'- und `wei�'-schreibenden Laserdruckern auf. Auch wird beim Schnitt zweier Kurven (z.B. in der Mitte des Zeichens `X') die geschw�rzte Fl�che etwas gr��er ausfallen, da die Druckerfarbe abh�ngig vom Druckprinzip und vom Druckwerk mehr oder weniger ineinander verlaufen kann. Damit METAFONT all diese und weitere Eigenschaften eines Ausgabeger�ts bei der Erzeugung der Bitmap-Rasterung eines Zeichens in Betracht ziehen kann, werden die einzelnen Parameterwerte f�r ein Ausgabeger�t in einer `Mode Definition' mit der Anweisung `mode_def' abgelegt. Da die Erstellung einer neuen `Mode Definition' f�r ein Ausgabeger�t einiges an Arbeit (Testdruck, �berpr�fen, anpassen, Testdruck usw.) bedeutet, wurden von Karl Berry alle bisher f�r verschiedene Ausgabeger�te gefundenen `Mode Definitions' in der Datei ``modes.mf'' gesammelt. Da ``modes.mf'' neben den `Mode Definitions' noch daf�r sorgt, da� man verschiedene Informationen (z.B. `coding scheme') �ber einen Font setzen kann und diese korrekt abgelegt werden, ist diese Datei jedem empfohlen. modes.mf: CTAN: fonts/modes/modes-3.5.mf (Hinweis: Seit Februar 2002 gibt es die Version 3.5 mit Voreinstellungen f�r neuere Drucker) 9.1.8 Kann ich aus einer vorhandenen tfm-Datei die mf-Source erzeugen? Gibt es daf�r ein Programm? Nein. tfm-Dateien enthalten keine Bitmap- oder �hnliche Information �ber das Aussehen der Zeichen in einer Schrift. Daher kann aus einem tfm-File weder eine pk-Datei noch die mf-Source restauriert werden. Es ist jedoch m�glich, aus einer pk- und der tfm-Datei einer Schrift eine mf-Source zu erstellen. Dabei ist das entstehende Resultat jedoch kein _Meta_-Font mehr, sondern `nur' noch ein mf-Programm f�r genau diese Schrift. Das Ergebnis ist je nach Aufwand mehr oder weniger gut und verlangt in den meisten F�llen noch einiges an Handarbeit, so da� sich der Aufwand nur in seltenen F�llen lohnt. 9.1.9 Wie kann ich nur die tfm-Dateien einer Schrift erzeugen? In der Datei ``modes.mf'' ist daf�r die Mode-Definition `nullmode' gedacht, in der neben der tfm- zwar auch eine gf-Datei erzeugt wird, jedoch in einer Aufl�sung von 101dpi, so da� dies schneller als mit 300dpi oder 600dpi geschieht. 9.2 Schriften - allgemein (*) 9.2.1 Gibt es eine Schrift XYZ? Wo finde ich diese? Als erste Informationsquelle sollte man die Liste ``metafont-list'' der verf�gbaren METAFONT-Schriften nach der gesuchten Schrift durchsehen. Diese Liste enth�lt eine kurze Beschreibung und Klassifikation der meisten Schriften, die man auf CTAN im Verzeichnis ``CTAN: fonts/'' finden kann. Beschr�nkt man sich nicht nur auf in METAFONT-Quellen vorhandene Schriften, kann man auch Schriften in PostScript-Type-1- oder Type-3-Form, PCL-Schriften u.a. auf verschiedenen ftp-Servern finden. Existieren f�r diese Schriften Font-Metriken, die man in eine tfm-Datei umwandeln kann, sind sie sehr einfach unter (La)TeX verwendbar (evtl. nach Umkodierung mittels virtueller Fonts). Verschiedene Programme daf�r findet man auf CTAN im Verzeichnis ``CTAN: fonts/utilities/'', fertige Anpassungen findet man f�r weitverbreitete Schriften ebenso unter ``CTAN: fonts/''. metafont-list: CTAN: info/metafont-list Liste de fontes au format MF sur http://www.math.jussieu.fr/~zoonek/LaTeX/MF/liste.html les archives CTAN: Zeichens�tze und http://www.loria.fr/services/tex/german/fontes.html Symbole: dpunkt-Verlag: http://www.dpunkt.de/produkte/latex/fonts/ Adobe Type http://www.adobe.com/type/ Library: symbols: CTAN: info/symbols/ comprehensive: CTAN: info/symbols/comprehensive/ Luc Devroye: Font http://cgm.cs.mcgill.ca/~luc/fonts.html Pages: 9.2.2 Wie installiere ich mit `dvips' eine neue PostScript-Schrift, so da� ich diese unter (La)TeX verwenden kann? Schritt 0 - Dokumentation lesen: Zuerst sollte man sich die Dokumentation zum `dvips' durchlesen. Diese beschreibt die wichtigsten Schritte, auch wenn die dort beschriebenen Dateinamen und die Kodierungen f�r die PS-Schriften veraltet sind (gilt zumindest f�r die Dokumentation bis `dvips' Version 5.58). Au�erdem sollte man `Filenames for TeX fonts' von Karl Berry in der Version 2.0 (oder neuer) durchlesen, in dem ein f�r alle TeX-Systeme verwendbares, einheitliches Namensschema beschrieben wird. Schritt 1 - TeX-Anpassungen besorgen oder selbst generieren: Gibt es auf CTAN im `psfonts'-Verzeichnis bereits fertige Anpassungen? Wenn ja, sollte man diese verwenden. Wenn nein, sollte man sich das Tool `fontinst' besorgen, mit dem man relativ einfach aus der mit dem PostScript-Font mitgelieferten afm-Datei die notwendigen virtuellen Fonts (vf-Dateien) mit den entsprechenden Fontkodierungen und Font-Definitions-(fd)-Dateien f�r LaTeX erzeugen lassen kann. F�r Textschriften sollten zumindest vf-Dateien f�r OT1-Kodierung, besser auch noch f�r T1-Kodierung erzeugt werden. Schritt 2 - PS- und TeX-Font-Dateien installieren: Nach Schritt 1 sollten beispielsweise f�r die Schrift `URW Antiqua Regular Roman Condensed' bzw. nach Berrys Namenschema `uaqr...c...' folgende Dateien vorhanden sein: * PS-Schrift und zugeh�rige Font-Metrik: uaqr8ac.{pfb,afm} * virtueller Font, zugeh�rige TeX-Font-Metriken und PS-Reencoding: uaqr8rc.{vpl,vf,tfm} TeX Base-1 Encoding (unkodiert, Adobe-Std.-Encoding) uaqr7tc.{vpl,vf,tfm} TeX-Text-/OT1-/CM-Encoding (`7-bit') uaqr8tc.{vpl,vf,tfm} Cork-TeX-Text-/T1-/EC-Encoding (`8-bit') 8r.enc PS-Reencoding, in `fontname' enthalten * LaTeX-Font-Definition-Files: ot1uaq.fd (vormals: OT1uaq.fd) t1uaq.fd (vormals: T1uaq.fd) ts1uaq.fd antiqua.sty und noch einige weitere Dateien f�r die `slanted'- und `small caps'-Varianten, die man mit `fontinst' erzeugen kann. Diese Dateien werden nun in folgende Verzeichnisse gelegt: *.fd, *.sty => TEXINPUTS (TeX) *.tfm => TEXFONTS bzw. `T'-Eintrag (TeX + dvips) *.vf => `V'-Eintrag oder VFFONTS (dvips) *.pfb/pfa => `H'-Eintrag oder DVIPSHEADERS (dvips) Schritt 3 - Map-Datei des PS-Fonts f�r `dvips' erzeugen: Map-Datei f�r `dvips' erzeugen, in der die Zuordnung des Font-Namens in TeX zu dem in PS verwendeten festgelegt wird und evtl. die zu ladenden pfb-/pfa- und PS-Reencoding-Dateien angegeben werden. In unserem Beispiel enth�lt die Map-Datei `uaq.map' die Zeile uaqr8rc URWAntiquaT-RegularCondensed "TeXBase1Encoding ReEncodeFont" <8r.enc PS-Fonts: Auch hier gibt es mehrere Ans�tze. o `ttf2pfb': Konvertiert TrueType-Fonts (auch asiatische!) in Type-1 PostScript-Schriften. Nachteile: Unterst�tzung von Komposit-TTFs derzeit nur beschr�nkt m�glich; au�erdem geht das Hinting (d.h. die Anpassung an kleine Schriftgr��en) verloren. http://www.freetype.org/projects.html o `ttf2pt1': `ttf2pt1' kann asiatische Fonts bzw. Fonts mit mehr als 256 Glyphen behandeln, wobei die allgemeine Beschr�nkung, da� ein Encoding-Vektor nur 256 Elemente haben kann, jedoch davon unabh�ngig besteht; kann auch Metriken im .afm-Format erzeugen, so da� Kerning-Informationen nicht verlorengehen. http://www.netspace.net.au/~mheath/ttf2pt1/ o TTF => PS-Fonts im Type-42-Format: Erzeugt eine `Wrapper-Datei' um den TrueType-Font. `Ghostscript' und neuere PS-Interpreter haben ein eingebautes TrueType-Modul, welches das Type-42-Format verstehen kann - allerdings ist der TrueType-Rasterer von �lteren Ghostscript-Versionen eher schlecht. (Das Programm kann vermutlich keine asiatische Fonts bzw. Fonts mit mehr als 256 Glyphen behandeln.) Prinzipiell geht bei der Konvertierung von TrueType-Schriften nach Type-1 das _Hinting_ verloren. N�here Informationen hierzu findet man in den Texten http://www.truetype.demon.co.uk/ttandt1.htm und http://www.truetype.demon.co.uk/tthints.htm. * `ttf2mf': [nie verwendet; kann vermutlich asiatische Fonts bzw. Fonts mit mehr als 256 Glyphen nicht behandeln.] CTAN: nonfree/support/ttf2mf/ Weitere Informationen findet man unter den folgenden URLs: FreeType: http://www.freetype.org Otfried Cheong: Using TrueType http://www.cs.uu.nl/~otfried/Pdftex/ fonts in PdfLaTeX: Zur Verwendung oder Integration von `ttf2pk' findet man weiteres unter den folgenden URLs: Damir Rakityansky: Using TrueType fonts with TeX http://www.radamir.com/tex/ttf-tex.htm (LaTeX) and pdfTeX (pdfLaTeX): Damir Rakityansky (dt. �.): Benutzung von CTAN: info/german/MiKTeX-WinEdt-TrueType-Anleitung/ttf.htm TrueType-Schriften unter TeX...: ttf2tex: CTAN: support/ttf2tex/ Zur Konvertierung von TrueType-Schriften in eine PS-Schrift findet man mehr unter der folgenden URL: Harald Harders: Using TrueType fonts with CTAN: info/TrueType/index.html teTeX and dvips: --- DE-TeX-FAQ Ende Teil 9 ---